Seit 2019 ist der Pionier des deutschen Expressionismus E. L. Kirchner (1880-1938) täglicher Bestandteil von Franz Dindas Leben abseits der Schauspielerei. Um Kirchner, der eines der größten künstlerischen Werke überhaupt hinterlassen hat, ranken sich immer wieder Mythen, besonders sein Selbstmord sorgt für wilde Spekulationen.
Dabei ist das Wissen um diesen Künstler der Forschung erstaunlich weniger Personen zu verdanken, allen voran Donald E. Gordon (1931-1984), dem kürzlich verstorbenen Eberhard W. Kornfeld (1924-2024), Wolfgang Henze (*1944), Lucius Grisebach (*1942), Günther Gercken (*1931), Karlheinz Gabler (1920-1985) und Hans Delfs (*1935).
Obwohl Kirchner in Sammlungen nahezu aller bedeutenden Museen vertreten ist, geraten er uns sein bedeutendes Werk vor allem bei jüngeren Menschen zunehmend in Vergessenheit.
Mit seinem Vorhaben, das vollständige Wissen zur Kirchner-Forschung überblicken zu wollen, ist Dinda einer der, wenn nicht der überhaupt jüngste aktive Kirchner-Forscher der Gegenwart. Er folgt damit der Tradition Karlheinz Gablers und Eberhard Kornfelds, die aus reiner Leidenschaft für das Werk des Künstlers Grundlagenforschung zu Kirchner betrieben, abseits eines kunsthistorischen, akademischen Abschlusses.
Als ersten von weiteren und in Arbeit befindlichen Arbeitsnachweisen veröffentlicht Dinda nun barrierefrei und ohne Kostenschranke seinen Aufsatz zu Kirchners Ölgemälde »Heuernte«, der das Potenzial und den Reiz einer umfassenden Werkanalyse aufzeigen soll.
Ein Gemälde ist wie eine verschlossene Tür. Mit dessen Geschichte bekommen Sie den Schlüssel.